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June 5, 2025

Voltiris powers world’s largest spectral filtering solar system for high-tech greenhouse in Rütihof

Voltiris powers world’s largest spectral filtering solar system for high-tech greenhouse in Rütihof

In partnership with Meier Gemüse AG, Voltiris has installed a nearly1 ha agrivoltaic system, supported by the Canton of Aargau.

Sind diese farbigen Scheiben die Zukunft des Gemüsebaus? Grösste Solaranlage ihrer Art steht im Aargau


Bislang gab es ein Problem: Solaranlagen in Gewächshäusern absorbieren zu viel Licht. Nun versprich ein Start-up aus der Westschweiz Abhilfe. Und Gemüseproduzent Meier aus Rütihof hofft, seine Energie selber herzustellen zu können.

Rosa, gelb, grün schimmern sie unter dem Glasdach. Kleine Spiegel, welche die Sonne in eine Photovoltaik-Anlage lenken. Unten streben die Tomaten zum Licht, oben verwandeln 1730 Solarpaneele Sonnenstrahlen in Strom. Reihe für Reihe, Pflanze für Pflanze, Paneel für Paneel. Auf einer Fläche von knapp einem Hektar. Sieht so die Zukunft aus?

Jedenfalls jene, die sich die Firma Meier Gemüse AG in Rütihof ausmalt. Mit der das Lausanner Start-Up Voltiris die Landwirtschaft nachhaltiger machen will. Und welche der Kanton Aargau zum Erreichen des Netto-Null-Ziels 2050 unterstützen möchte. Am Donnerstagmorgen versammeln sich Vertreter der drei Institutionen im Tomatengewächshaus des Gemüseproduzenten und stellen vor, was sie als «weltweit grösste Gewächshaussolaranlage» anpreisen. Als «neue Technologie made in Switzerland».

Was ist das Neue an der Anlage in Rütihof?

Solaranlagen über Landwirtschaftsflächen zu montieren, ist an und für sich nichts Neues. Der Ansatz namens Agrivoltaik besteht seit den 1980er-Jahren. Intensiver geforscht wird aber erst seit einigen Jahren. Die Idee ist bestechend: Man nutzt eine Fläche doppelt. Ein Problem: Die Solarpaneele absorbieren für gewisse Pflanzen zu viel Licht. Ein Prozent weniger Licht bedeutet einen Prozent weniger Ertrag. Gerade für die sonnenliebenden Tomaten in Gewächshäusern erscheinen sie kaum kompatibel. Und hier kommt die neue Technologie der Firma Voltiris ins Spiel.

Wie funktioniert die neue Technologie?

Im Prinzip ähnlich wie die grossen Sonnenkraftwerke in der kalifornischen oder spanischen Wüste: Dort bündeln Spiegel die Sonnenstrahlen auf einen Brennpunkt im Zentrum, wo sie in Strom verwandelt werden. In Rütihof sind es keine Spiegel, sondern farbige Flächen. Sie lenken das Licht auf ein kleines Solarpaneel in der Mitte – lassen aber die roten und blauen Anteile des Lichtspektrums durch, den die Pflanzen fürs Wachstum benötigen. «Die Kraft der Sonne wird doppelt genutzt», sagt Dominik Blaser, Produktentwickler und Mitgründer von Voltiris. Kleine Motoren sorgen dafür, dass die Reflektoren sich immer perfekt zur Sonne ausrichten.

«Die Kraft der Sonne wird doppelt genutzt»: Dominik Blaser, Mitgründer von Voltiris.
«Die Kraft der Sonne wird doppelt genutzt»: Dominik Blaser, Mitgründer von Voltiris.

«Die Kraft der Sonne wird doppelt genutzt»: Dominik Blaser, Mitgründer von Voltiris.

160 bis 180 Megawattstunden Strom pro Jahr soll die Anlage gemäss Berechnung des Start-ups liefern. Was heisst das? Blaser von Voltiris rechnet dies wie folgt vor: «Mit einem Tag Sonnenschein produzieren wir so viel Strom, wie zehn Einfamilienhäuser ein Jahr lang benötigen.»

Was kostet die Anlage?

Wer diese Frage an der Medienkonferenz stellt, erntet Schweigen. Wenig überraschend wollen sich weder Ruedi Meier, Inhaber der Meier Gemüse AG, noch die Firma Voltiris dazu äussern. Nur so viel ist bekannt: Der Kanton Aargau unterstützte das Projekt mit 50'000 Franken. «Die Solaranlage bringt die Energiewende konkret voran», sagt Regierungsrat Markus Dieth. Die vorliegende Anlage zeige beispielhaft, wie Landwirtschaft und Energieproduktion sinnvoll kombiniert würden.

Für Regierungsrat Markus Dieth ist die neue Anlage ein Vorzeigeprojekt. Der Kanton unterstützte das Projekt mit 50'000 Franken.
Für Regierungsrat Markus Dieth ist die neue Anlage ein Vorzeigeprojekt. Der Kanton unterstützte das Projekt mit 50'000 Franken.
«Ohne ein gewisses unternehmerisches Risiko kommen wir dem Ziel Energiewende nicht näher»: Gemüseproduzent Ruedi Meier will den Grossteil seiner Energie selber produzieren.
«Ohne ein gewisses unternehmerisches Risiko kommen wir dem Ziel Energiewende nicht näher»: Gemüseproduzent Ruedi Meier will den Grossteil seiner Energie selber produzieren.

Was verspricht sich Meier Gemüse von der neuen Anlage?

Letztlich die Unabhängigkeit von fossiler Energie. Konkret von Erdgas. Der Gemüseproduzent will in mittlerer Zukunft möglichst viel der benötigten Energie selber produzieren. Zusammen mit der bereits bestehenden Solaranlage liefere die neue Anlage 5 bis maximal 10 Prozent der gesamten Energie seines Betriebes, sagt Gemüseproduzent Meier vor den Medien. Künftig möchte er so viel wie möglich selber produzieren. Rund ein Fünftel der Gewächshausfläche deckt die neue Anlage derzeit ab. Nach und nach sollen die restlichen Gewächshäuser hinzukommen. Meier: «Ohne ein gewisses unternehmerisches Risiko kommen wir dem Ziel Energiewende nicht näher.»

Ist es wirklich die weltweit grösste Gewächshaussolaranlage?

Das schreiben zumindest der Kanton, der Gemüseproduzent und das Start-up in der Medienmitteilung. Wie kommen sie zu dieser Behauptung? Man sei der einzige Hersteller Solaranlagen dieser Art, sagt Blaser. Zwar habe ein Konkurrent vor Jahren eine ähnliche Technologie entwickelt, die aber nie marktreif geworden sei. Das Start-up verspricht sich viel von seinem Produkt. Man spricht von nicht weniger als «einer neuen Zukunft mit neuen Möglichkeiten für Gewächshausbetreiber». Nebst Gemüse Meier testen drei weitere Gemüseproduzenten die Anlage. Bereits streckt das Unternehmen seine Fühler ins globale Zentrum der Gewächshäuser aus: Nach Holland.

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